PAN Germany Projekt - Biozide - Risiken mindern
Was tun gegen Silberfischchen und Kellerasseln?
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Vorbeugende Maßnahmen
Die vorbeugenden Maßnahmen dienen vor allem dazu, für
die Tiere ungünstige Lebensbedingungen zu schaffen. Dies
bedeutet in erster Linie das Reduzieren von zu hoher Luftfeuchtigkeit
in Keller und Wohnung.
- Achten Sie auf korrektes Stoß- bzw. Querlüften 2 bis 3
Mal am Tag. Stoßlüften: das Fenster in einem Raum wird
ganz für 5 bis 10 Minuten geöffnet. Querlüften: in gegen-
überliegenden Räumen werden die Fenster für 2 bis 5
Minuten ganz geöffnet. Bei diesen Vorgehensweisen wird
die Raumluft in möglichst kurzer Zeit gegen frische Luft
ausgetauscht, ohne, dass die Wände des Raumes auskühlen.
Aus Feuchträumen entweicht dadurch die Feuchtigkeit
schnell und wirksam. Durchzug durch Querlüften sorgt
am schnellsten und effektivsten dafür, dass die warme und
feuchte gegen trockene Raumluft ausgetauscht wird.
- Vermeiden Sie Dauerlüften bei gekipptem Fenster. Der
Luftaustausch dauert hierbei zu lange und die Wohnung
kühlt aus. Machen Sie sich deswegen kräftiges Stoß- und
Querlüften nach dem Aufstehen sowie vor dem Zubettgehen
zur Gewohnheit.
- Vermeiden Sie das Wäschetrocknen in Räumen, die
nicht gut zu lüften sind, z.B. in einem Bad ohne Fenster.
- Lassen Sie Badematten u.ä. immer gut trocknen und die
Badezimmertür oft geöffnet.
- Entfernen Sie nach dem Duschen mit einem Abzieher
das Wasser von den Fliesen.
- Wenn Sie verreisen und einen oder mehrere Tage nicht
lüften können, lassen Sie alle Innentüren weit geöffnet.
- Untersuchen Sie Tapeten und Fugen auf Risse und
Löcher. Saugen Sie diese regelmäßig ab und verschließen
Sie offene Stellen, um etwaige Versteckmöglichkeiten für
die Tiere zu beseitigen.
- Sind bauliche Mängel für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit
verantwortlich, sollten diese beseitigt werden. Oft sorgen
undichte Dächer und Fenster oder unzureichendes Austrocknen
nach dem Bauen für Probleme. Sind Sie Mieter, so
informiert der Mieterschutzbund über Ihre Rechte gegenüber
dem Vermieter bzw. Hauseigentümer. Eine Beratung
durch die Energieberater der Verbraucherzentralen kann
u.U. vor Umbaumaßnahmen hilfreich sein.
- Montieren Sie Fliegengitter an Ihre Kellerfenster, um die
Zuwanderung von Kellerasseln zu erschweren.
- Vermeiden Sie organische Abfälle im Keller und achten
Sie auf eine trockene und hygienische Aufbewahrung von
Obst und Gemüse in Keller- und Lagerräumen.
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Vertreibende / Bekämpfende Maßnahmen
- Das alleinige Fangen und Töten der Tiere reduziert in
der Regel nur zeitweise den Befall. Gibt es feuchte Bereiche
in Ihrer Wohnung oder haben Sie einen feuchten Keller,
können die Tiere immer wieder auftauchen und das
Schimmelpilzrisiko bleibt ebenfalls bestehen. Daher sollte
die Bekämpfung immer mit dem Beheben der Ursachen
einhergehen.
- Beobachten Sie bei einem Befall, wo sich die Tiere aufhalten
und wo sie sich verstecken. Oft sind die Ursachen
schnell gefunden (ein leicht tropfendes Rohr unter der Spüle
oder undichte Silikonfugen in der Dusche). Die Stellen sollten
getrocknet, abgedichtet bzw. repariert werden.
- Silberfischchen halten sich gerne in Abflüssen von Waschbecken
und Badewanne auf. Verschließen Sie diese über
Nacht, so dass die Tiere nicht herauskrabbeln können.
- Natürliche Feinde für Silberfischchen sind Spinnen und
der Ohrwurm (Forficula auricularia). In befallenen Abstell- oder
Kellerräumen kann der Ohrwurm durch einen angebotenen
Unterschlupf angelockt werden, indem ein umgedrehter,
mit Stroh gefüllter Blumentopf aufgestellt wird.
- Klebefallen: Leimfallen können sowohl gegen Silberfischchen
als auch gegen Kellerasseln eingesetzt werden.
Pheromone (Sexuallockstoffe) oder Frasslockstoffe locken
die Tiere in die Klebefalle. Achten Sie beim Kauf auf insektizidfreie
und feuchtigkeitsbeständige Fallen.
- Fressfallen selbstgemacht: Silberfischchen können mit
feuchten Tüchern geködert werden, die mit etwas Mehl oder
Zucker bestäubt sind oder Sie legen mit Honig bestrichene
Pappstreifen aus. Gekochte Kartoffeln in einer Schale an
eine Wand platziert, locken sowohl Silberfischchen als
auch Kellerasseln an. Die Fressfallen werden abends aufgestellt
und morgens eingesammelt und entsorgt, wenn
möglich auf den Kompost.
- Mineralpulver (Kieselgur, Diatomeenerde): Das aus Kieselalgen
gewonnene feine aber scharfkantige Pulver wirkt
gegen viele kriechende Insekten. Es zerstört mechanisch
den Chitinpanzer und die Tiere trocknen aus. Es werden
verschiedene Produkte im Handel angeboten. Platzieren
Sie die Mittel in die Nähe der Verstecke oder der Laufwege
der Tiere. Vermeiden Sie das Einatmen des Pulvers!
- Ist der Befall zu stark und wirken die beschriebenen
Maßnahmen nicht, sollten Sie auf die Verwendung von
chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln (z.B. Köderdosen
mit Insektengift) in Eigenregie verzichten und stattdessen
einen sachkundigen Schädlingsbekämpfer zu Rate
ziehen.
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Fotonachweis:
Ohrwurm © Klaus Eppele - Fotolia.com
Silberfischchen an Wand © Erik Schumann - Fotolia.com
Wassertropfen © Dinadesign - Fotolia.com