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Alternativen zu Bioziden: PAN Germany fördert Nachhaltigkeit in Europa

Projektlogo Biozidpolitik EuropaBiozide kommen außerhalb des Pflanzenschutzes zum Einsatz, um Schädlinge und Lästlinge zu vertreiben, zu schädigen oder zu töten. Hierzu gehören Desinfektionsmittel, Holzschutzmittel oder Insekten-Sprays. Im Alltag finden diese Mittel weit verbreitet Anwendung, obwohl sie giftige, krebserzeugende oder hormonell wirksame Wirkstoffe enthalten können. Die Wirkstoffe können nämlich nicht nur für Schädlinge gefährlich sein, sondern auch für Menschen sowie für geschützte Wildpflanzen und Tiere. Es gibt zudem eine große Datenlücke, die es erschwert, einen vollständigen Überblick über Schädlingsbekämpfungsmittel zu erhalten. Bisherige Untersuchungen weisen darauf hin, dass es in Europa einen großen und weiter wachsenden Biozidmarkt gibt, obwohl die Notwendigkeit vieler Produkte nicht bewiesen ist. Nach vorsichtigen Schätzungen werden mindestens 400.000 Tonnen an Wirkstoffen jährlich in der EU vermarktet. Ernsthafte Gefahren für die Gesundheit und Umwelt (z.B. Vergiftungen, Verschmutzungen) sind bereits dokumentiert.

Mit dem EU-Biozidrecht ist es bisher nicht gelungen, ein wirksames Management gegen die Biozid-Risiken einzuführen, was auch auf die Mängel in der Umsetzung zurückzuführen ist. Hochgefährliche Wirkstoffe, die für andere Zwecke verboten sind, können weiterhin in frei verkäuflichen Produkten eingesetzt werden. Es fehlt in Europa an Mindestanforderungen für die Ausbildung und Zertifizierung von Verkäufern und gewerblichen Anwendern, die für das Schädlingsmanagement in Kindergärten und Schulen zuständig sind. Marktkontrollen zeigen, dass häufig gegen Sicherheitsbestimmungen verstoßen wird. Die europäische Biozidpolitik wird gegenwärtig neu ausgerichtet. Das Europäische Parlament und der Rat der Umweltminister beraten über einen Kommissionsentwurf für eine Biozid-Verordnung, die die gültige Biozid-Richtlinie von 1998 ablösen soll.

PAN Germany verfolgt daher das Ziel, die Herausforderungen im Umgang mit Bioziden in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik bewusster zu machen. Gleichzeitig wird dazu beigetragen, dass nicht-chemische Alternativen des Schädlingsmanagements in Europa und mit dem neuen EU- Biozidrecht gefördert werden.

PAN Germany koordiniert das Projekt. Aufbauend auf seine Aktivitäten zu Bioziden in Deutschland setzt sich der Verband dafür ein, europäische Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherorganisationen zusammen zu bringen, um gemeinsam für Lösungen aktiv zu werden, die Gesundheit und Umwelt besser vor den Biozid-Risiken schützen. Die politischen Beratungen zur EU-Biozid-Verordnung werden kritisch-konstruktiv begleitet. Um den grenzübergreifenden Austausch zu Biozid-relevanten Erfahrungen, Kenntnissen und Alternativen zu unterstützen, bietet PAN Germany für zivilgesellschaftlich Engagierte eine Plattform. Für die interessierte Öffentlichkeit und Entscheidungsträger werden Hintergrundinformationen und gemeinsame Empfehlungen dazu bereit gestellt, wie der Einsatz von Bioziden minimiert werden kann.

Weitere Informationen:

In unserer Info-Datenbank: Rubrik "Biozide"

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Förderhinweis:

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