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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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HEAL's "Sick of Pesticides" Kampagne

26.02.2010, Anne Stauffer, HEAL

Weil es immer mehr wissenschaftliche Studien gibt, die die schädlichen Effekte gefährlicher Pestizide für die menschliche Gesundheit - vor allem für sensible Gruppen wie Kinder - aufzeigen, wurde im November 2008 von der PAN-Partnerorganisation Health and Environment Alliance (HEAL) die Kampagne "Sick of Pesticides" ins Leben gerufen.1 Die Kampagne hat die folgenden Ziele:

  • Die Aufmerksamkeit für die Zusammenhänge von gefährlichen Pestiziden und den Anstieg von Krankheiten wie z.B. Krebs erhöhen.
  • Individuen und Gruppen mobilisieren, um sich an Diskussionen und Entscheidungen zur Pestizidreduktion zu beteiligen.
  • Druck ausüben auf politische Entscheidungsträger und lokale Behörden, damit wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um unsere Gesundheit zu schützen

HEAL Aktivitäten

Bei den entscheidenden Verhandlungen über die neuen EU-Gesetze zur Zulassung und Nutzung von Pestiziden (dem so genannten Pestizidpaket) spielten unter anderem Aktivitäten der "Sick of Pesticides" Kampagne eine große Rolle. Das Pestizidpaket hat erhebliches Potenzial für besseren Gesundheitsschutz. Nun sind allerdings Anstrengungen auf nationaler Ebene erforderlich, vor allem bei der Entwicklung und Implementierung der Nationalen Pestizid-Aktionspläne.

Die HEAL-Kampagne wählte als Schwerpunkt zunächst Frankreich und Großbritannien. In Frankreich ist es HEAL zusammen mit Mouvement pour le droit et le respect des generations futures (MDRGF - OAN Frankreich) gelungen, Gesundheitsaspekte in die Debatten über Pestizide einzubringen, unter anderem beim französischen Krebsaktionsplan. MDRGF und HEAL haben zudem ein Netzwerk für Menschen gegründet, die gesundheitliche Probleme durch Pestizidexposition haben.2 Es ist wahrscheinlich Europas erstes Netzwerk seiner Art. HEAL möchte den Betroffenen eine Plattform bieten, um ihre Erfahrungen öffentlich zu machen. Vor kurzem fand ein erstes Treffen in Frankreich statt, um sich auszutauschen und den Forderungen zur Pestizidreduktion Nachdruck zu verleihen.

Pestizidbelastung an Schulen

Als Teil der HEAL Aktivitäten in Großbritannien wurde gemeinsam mit PAN UK ein Fragebogen an alle lokalen Schulbehörden gesendet, um mehr Informationen darüber zu erhalten, welche Pestizide und Biozide auf dem Schulgelände verwendet werden und welche Pestizide im Essen der Schulkantine als Rückstand nachgewiesen wurden. Es war die erste Umfrage dieser Art in Großbritannien. Die Antworten brachten Erschreckendes zutage. In den Schulen können Kinder mit vier potenziell krebserregenden Pestiziden in Berührung kommen. Nur ein Drittel der Schüler und Lehrer wurden vorher benachrichtigt, wenn Pestizide in der Schule oder von Bauern in der Umgebung ausgebracht wurden. Außerdem zeigte die Umfrage, dass viele Schulbehörden keinerlei Informationen darüber haben, welche Spritzmittel an der Schule verwendet werden. Das Ergebnis macht deutlich, dass Aktivitäten dringlich sind, um im Rahmen der Nationalen Pestizid-Aktionspläne Schulen pestizidfrei zu machen. Die Bereitschaft dazu scheint vorhanden zu sein. Die Hälfte der an der Umfrage teilnehmenden Schulen erklärten, dass sie gern pestizidfrei werden möchten.3

2010 wird HEAL im Rahmen der Kampagne einen Schwerpunkt auf die Nationalen Aktionspläne legen. Dabei sollen sich die Aktivitäten auf die Niederlande, Belgien und Ungarn ausweiten. Zwei Schwerpunkte stehen im Vordergrund. Zum Thema Gesundheit arbeitende Gruppen wie etwa Patientenverbände, die bisher noch nicht mit am Verhandlungstisch saßen, sollen an Diskussionen und Entscheidungen zu Nationalen Aktionsplänen stärker beteiligt werden. Zudem soll sichergestellt werden, dass der Gesundheitsaspekt zukünftig einen zentralen Stellenwert einnimmt, d.h. dass Aktionspläne ambitionierte Ziele zur Pestizidreduktion und Schaffung pestizidfreier Gebiete beinhalten sollen.

(Anne Stauffer, HEAL)

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