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IVA zum Pestizidmarkt 2006: "Stabile Entwicklung"

01.05.2007, Carina Weber

Aus: PAN Germany Pestizid-Brief Mai/Juni 2007

Alljährlich im Frühjahr veröffentlicht der deutsche Industrieverband Agrar seinen Jahresbericht und legt damit Daten über die Pestizidmärkte vor.

Im Vorwort des Jahresberichtes 2006/2007 beschreibt Dr. Niels Pörksen den Trend wie folgt: "Im Pflanzenschutzbereich hatten wir 2006 eine stabile Entwicklung im Rahmen der schon in den letzten Jahren üblichen Schwankungen."

1,1 Mrd. € Nettoinlandsumsatz erzielten die Mitgliedsfirmen des deutschen Industrieverbandes Agrar (IVA) 2006 und damit 1,3% mehr als im Vorjahr. Wird der Anstieg der Lagerbestände berücksichtigt, hielt sich der Pestizidabsatz auf dem gleichen Niveau. Anders sah es beim Export aus. Die Exporterlöse stiegen um satte 18% auf 2,7 Mrd. €. Daraus ergibt sich ein Gesamtumsatz von rund 3,8 Mrd. €. Dies bedeutet eine Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr um 12,5%, obwohl der globale Pestizidmarkt im vergangenen Jahr rückläufig war, um 3% auf rund 30,8 Mrd. Dollar (geschätzt).


Tab. 1: Aufteilung des Weltpestizidmarktes nach Regionen (2006 in Euro)
Europa (EU 27) 26%
Asien inkl. Japan und Ozeanien 24%
NAFTA (USA, Kanada, Mexico) 23%
Lateinamerika 18%
Osteuropa 5%
Afrika 4%

Quelle: IVA 2007


Angeführt wird der globale Pestizidmarkt vom Europa der 27, gefolgt von Asien, der NAFTA und Lateinamerika. Osteuropa und Afrika stellen den kleinsten Pestizidmarkt dar (vgl. Tab. 1)


Tab. 2: Wirkstoff-Absatz in Deutschland in Tonnen (IVA-Mitgliedsfirmen)
  2005 2006
Herbizide 14.752 15.752
Fungizide 9.469 9.501
Insektizide 789 845
Sonstige 3.897 3.482
Summe 28.510 29.580

Quelle: IVA 2007


Wie aus Tab. 1 ersichtlich, konnten die IVA-Mitgliedsfirmen nicht nur monetär, sondern auch bezüglich der in Deutschland abgesetzten Wirkstoffmenge einen Zuwachs verzeichnen (vgl. Tab. 2).


Tab. 3: In Deutschland produzierte Wirkstoffe in Tonnen (IVA-Mitgliedsfirmen)
  2005 2006
Herbizide 23.777 21.498
Fungizide 48.127 39.795
Insektizide 7.623 19.732
Sonstige 14.440 10.885
Summe 93.697 91.910

Quelle: IVA 2007


Die in Deutschland produzierte Wirkstoffmenge war gleichzeitig rückläufig (2,2%). Dabei kam es zu Verschiebungen. Während die Produktion der sonstigen Pestizide, zu denen auch die Wachstumsregulatoren zählen, und der Fungizide stark rückläufig war, gab es eine erhebliche Zunahme bei den Insektiziden (vgl. Tab. 3).

Der durch IVA-Mitgliedsfirmen getätigte Pestizidexport nahm nicht nur monetär, sondern auch gerechnet in Tonnage erheblich zu, um 24,3% auf 105.189 Tonnen. Den bedeutsamsten Exportmarkt stellte für die IVA-Mitgliedsfirmen wiederum Westeuropa dar, gefolgt von Asien/Australien (vgl. Tab. 4).


Tab. 4: Exportierte Wirkstoffmenge nach Wirtschaftsräumen in Tonnen (IVA-Mitgliedsfirmen)
  2005 2006
USA/Kanada 8.997 11.903
Mittel-/Südamerika 8.974 10.151
Afrika 2.972 3.567
Westeuropa 37.576 49.858
Osteuropa 10.066 13.285
Asien/Australien 16.050 16.425
Summe 84.635 105.189

Quelle: IVA 2007


Auffällig ist, dass Osteuropa (mit der Ukraine, Russland, Weißrussland etc.) einen kontinuierlich steigenden Markt darstellt. Während 2004 durch IVA-Firmen 8.005 Tonnen Wirkstoffe nach Osteuropa exportiert wur-den, waren es 2005 10.066 Tonnen und 2006 bereits 13.285 Tonnen (vgl. Tab. 4)

Der Absatz von Wirkstoffen für Haus und Garten ging im vergangenen Geschäftsjahr deutlich zurück, um 17% auf 337 Tonnen. Einschließlich Düngemittel und Herbizide setzen die Hersteller in Deutschland 2006 Produkte im Wert von 58 Mio. € ab (gerechnet auf der Basis der Einkaufspreise des Einzelhandels). Der europäische Markt für Pestizide zur Anwendung im Haus- und Gartenbereich liegt bei insgesamt rund 560 Mio. Euro. Zwei Drittel dieses Marktes entfallen auf die drei Länder Frankreich, Deutschland und England.


Quelle: Jahresbericht 2006/2007, Industrieverband Agrar, Frankfurt

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