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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Deutsche Erdbeeren zu 100% mit Pestiziden belastet

19.07.2005, PAN Germany Presse-Information

Erdbeeren zählen zu den am höchsten mit Pestiziden belasteten Obstsorten. In allen vom CVUAS untersuchten Proben wurden Pestizide nachgewiesen. Fast immer wurde mehr als ein Pestizid analysiert. Dies ist eine extreme Situation und mit einem vorsorgenden Verbraucherschutz völlig unvereinbar, urteilt das Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUAS) hat in diesem Jahr Erdbeeren aus konventionellem Anbau besonders gründlich unter die Lupe genommen. Nach einem Bericht vom 14. Juli 2005 sind alle aus deutscher Produktion stammenden Erdbeerproben mit Pestiziden belastet. Bis auf eine Ausnahme trifft dies auch auf ausländische Erdbeeren zu. Fünf spanische und eine italienische Probe fielen durch Überschreitungen der zulässigen Rückstandshöchstmengen auf. 96 % aller deutschen Proben sind mit mehr als einem Pestizid belastet, bei ausländischen Proben sind es 93 %. Im Mittel wurden 4,4 Pestizide in deutschen Proben nachgewiesen, das Maximum lag bei 12 Substanzen in einer einzelnen Probe. Insgesamt wurden 55 verschiedene Pestizide gefunden. Am häufigsten traten Fungizide (gegen Pilzerkrankungen), daneben aber auch Herbizide (Unkrautvernichtungsmittel) und Insektizide auf. "Dies ist eine extreme Situation", so Carina Weber, Geschäftsführerin von PAN Germany, "deshalb muss endlich das Vorsorgeprinzip gelten und somit der Pestizideinsatz umgehend reduziert sowie die regelmäßig vorkommende Mehrfachbelastung einzelner Lebensmittel mit Pestiziden bei der Festsetzung von Grenzwerten berücksichtigt werden."

Die Aussage des CVUAS, dass auch unter Berücksichtigung der Mehrfachrückstände keine der untersuchten Proben toxikologisch bedenklich ist, stößt bei PAN Germany auf Verwunderung. Susanne Smolka, Pestizidexpertin von PAN Germany: "Diese Äußerung ist aus wissenschaftlicher Sicht nicht nachvollziehbar. Schließlich existiert derzeit keine Methodik, um Mehrfachbelastungen toxikologisch beurteilen zu können. Hier klafft eine große Lücke im Verbraucherschutz."


Weitere Informationen:
Carina Weber, Tel. 040-399 19 10-23, (carina.weber@pan-germany.org)
Susanne Smolka, PAN Germany, Tel. 040-399 10 10-24, (susanne.smolka@pan-germany.org)

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