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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Der Pestizidmarkt 2000

01.05.2001, Carina Weber

Rund 27,5 Milliarden Dollar betrug der globale Pestizidmarkt im Jahr 2000 (vgl. Tab. 1). Das waren
1,1 % mehr als im Jahr 1999, als der weltweite Umsatz 27,2 Milliarden Dollar betrug. Auf DM-Basis ergab sich laut Industrieverband Agrar (IVA), dem deutschen Zusammenschluss der Pestizidhersteller- und vertreiber, sogar eine Zunahme um 12,6%. Demgegenüber ging der Nettoinlandsumsatz in Deutschland im Jahr 2000 um 1,5% auf 2,029 Mrd. DM zurück.


Tab. 1: Der globale Pestizidmarkt
  1995 1997 1999 2000
Weltmarkt
(Mrd. DM)
39,0 49,0 49,8 56,1
$-Kurs 1,42 1,72 1,83 2,04
Weltmarkt
(Mrd. $)
27,5 28,5 27,2 27,5

Quelle: IVA 2001


Von einem klaren Rückgang des Pestizideinsatzes kann also gleichwohl nicht die Rede sein. Die Agrarwende ist im Pflanzenschutz bisher mit Blick auf den Pestizidmarkt nicht sichtbar.


Tab. 2: Der globale Pestizidmarkt nach Regionen
(auf DM-Basis in Prozent)
Region 1998 1999 2000
NAFTA
(USA, Kanada, Mexiko)
29 % 28 % 27 %
Westeuropa 25 % 25 % 23 %
Asien ohne Japan 13 % 18 % 20 %
Lateinamerika 17 % 16 % 17 %
Japan 10 % 8 % 8 %
Osteuropa 4 % 3 % 3 %
Afrika 2 % 2 % 2 %

Quelle: IVA 2001, 2000 und 1999


Wie bereits in den Vorjahren ist es erneut die NAFTA, in der am meisten für Pestizide ausgegeben wird. Der zweitwichtigste Markt ist weiterhin Europa, wo Frankreich (30%), Deutschland (16%), England (10%), Italien (10%) und Spanien (9%) die wichtigsten nationalen Märkte darstellen. Global ebenfalls bedeutsam sind Asien (ohne Japan) und Lateinamerika (vgl. Tab. 2), die beide einen Zuwachs verzeichnen.


Tab. 3: Globale Anbaufläche von genetisch veränderten Pflanzensorten (in Mio. Hektar)
1996 1997 1998 1999 2000
1,7 11 27,8 39,9 44,2

Quelle: IVA 2001


Mit Blick auf die einzelnen Anbaukulturen ist der Pestizideinsatz weiterhin auf wenige Marktfrüchte konzentriert. Fast 50% des globalen Pestizidmarktes entfallen auf Pestizide zum Einsatz in Getreide, Mais, Reis, Soja und Baumwolle.


Tab. 4: Globale Anbaufläche bestimmter Gentech-Pflanzen:
transgene und herkömmliche Sorten 2000 (Mio. Hektar)
  Soja Cotton Sommerraps Mais
Anbaufläche transgener Sorten 25,8 5,3 2,8 10,3
Anbaufläche herkömmlicher Sorten 46,2 28,7 22,2 129,7

Quelle: IVA 2001


In Deutschland sind es weiterhin die Herbizide, die nicht nur bezüglich der im Inland produzierten Wirkstoffmenge, sondern auch bezüglich der im Inland abgesetzten Wirkstoffmenge eine Vorreiterrolle einnehmen (vgl. Tab. 5 und 6).


Tab. 5: Abgesetzte Wirkstoffmenge in Deutschland
in Tonnen (IVA Mitgliedsfirmen)
  1995 1997 1999 2000
Herbizide 13.751 15.369 13.994 15.404
Fungizide 7.638 8.438 9.159 9.266
Insektizide 936 911 991 962
Sonstige 3.226 3.256 3.341 2.848
Summe 25.551 27.974 27.485 28.480

Quelle: IVA 2001


Die wichtigsten Exportmärkte für deutsche Pestizidfirmen liegen weiterhin in Westeuropa, gefolgt von Asien/Australien (vgl. Tab. 7).


Tab. 6: Produzierte Wirkstoffmenge in Deutschland
in Tonnen (IVA-Mitgliedsfirmen)
  1995 1997 1999 2000
Herbizide 41.154 37.076 39.482 36.838
Fungizide 33.616 33.719 33.648 35.397
Insektizide 17.987 13.998 13.391 11.200
Sonstige 18.573 18.543 18.951 14.117
Summe 111.330 103.336 105.472 97.552

Quelle: IVA 2001


Nach Angaben des IVA nahm die Anbaufläche für gentechnisch veränderte Pflanzensorten ebenso wie die Anzahl der Länder, in denen solche Pflanzen angebaut werden, nochmals deutlich zu (vgl. Tabl. 3). 1996 wurden in 6 Ländern, im Jahr 2000 bereits in 13 Ländern gentechnisch manipulierte Pflanzensorten angebaut.


Tab. 7: Exportierte Wirkstoffmenge nach Wirtschaftsräumen in Tonnen (IVA-Mitgliedsfirmen)
  1995 1997 1999 2000
USA/Kanada 11.900 12.630 9.471 14.704
Mittel-/
Südamerika
11.158 13.050 13.369 12.279
Afrika 3.087 3.940 3.900 4.953
Westeuropa 47.156 46.660 49.702 38.677
Osteuropa 4.923 7.507 7.543 7.064
Asien/Austr. 21.096 19.783 22.221 24.752
Summe 99.320 103.570 106.206 102.429

Quelle: IVA 2001


Im Einzelnen handelte es sich im Jahr 2000 bei Soja um 36%, bei Baumwolle und Sommerraps um jeweils 16% und bei Mais um 7% der globalen Anbaufläche für die jeweilige Kultur, die unter gentechnisch veränderten Pflanzen stand (siehe hierzu Tab. 4).

Carina Weber


Quellen: Jahresbericht des Industrieverband Agrar (IVA), Frankfurt, 2001, 2000, und 1999.


(Aus: Pestizid-Brief Mai/Juni 2001)

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