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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Warum einen gläsernen Pestizidexport?

01.02.2004, PAN Germany

Deutschland hat sich auf den Weg zu einem "gläsernen Pflanzenschutz" in der Landwirtschaft gemacht. Dies betrifft bisher nicht die Pestizidexporte. Es gibt jedoch gewichtige Gründe für einen gläsernen Pestizidexport.

Pestizidexporte - Große Geschäfte ohne Transparenz

Deutsche Konzerne sind Spitzenreiter auf dem Weltmarkt der Pestizide. Der größte Teil der in Deutschland produzierten und der nach Deutschland importierten Pestizide wird nicht in Deutschland eingesetzt, sondern geht in den Export. Transparenz über Pestizidexporte ist in Deutschland allerdings nicht hergestellt. Es ist öffentlich nicht nachvollziehbar, welche Produkte mit welchen Wirkstoffen in welcher Menge in welche Länder von Deutschland exportiert werden.

Vergiftungen und Altlasten - Wir sind in der Verantwortung

Weltweit werden jährlich Millionen Menschen Opfer von Vergiftungen durch Pestizide. Ein Teil der Pestizide kommt aus Deutschland. Die Vergangenheit zeigt, dass unverantwortlicher Umgang mit Pestiziden zudem zur Bildung von Altlasten führt. Über eine halbe Million Tonnen solcher Pestizid-Altlasten verrotten auf der ganzen Welt und gefährden dabei Mensch und Umwelt.

In den Entwicklungsländern sind die negativen Folgen des Exports und der Anwendung von Pestiziden aufgrund oftmals unzureichender Sicherheitsstandards und Vorsichtsmaßnahmen am größten.

Vergiftungen durch Pestizide und die Entstehung von Altlasten müssen zukünftig vermieden werden.

Pestizidrückstände in Lebensmitteln - Ein "Kreislauf der Gifte"

In importierten Lebensmitteln befinden sich regelmäßig Pestizidrückstände, auch solche, die über den zulässigen Grenzwerten liegen.

Es ist zu vermuten, dass wir einen Teil der exportierten Pestizide über den "Kreislauf der Gifte" als Rückstände auf unsere Teller re-importieren.

Nur ein transparenter Pestizidexport kann mehr Klarheit über die Herkunft von Rückständen in importierten Lebensmitteln schaffen.

Ohne Daten keine verantwortungsvolle Politik

Sowohl die Bundesregierung als auch der Verband der chemischen Industrie in Deutschland haben sich zur Übernahme internationaler Verantwortung für den Umgang mit gefährlichen Chemikalien bekannt. Ohne detaillierte Informationen über den Pestizidexport fehlt jedoch die Grundlage für eine sachgerechte Politikgestaltung, und damit einer Politik, die der globalen Verantwortung in diesem Bereich gerecht wird.

Die Dokumentation und Veröffentlichung der Wege der Pestizide vom Hersteller bis zum Einsatz hilft Klarheit zu verschaffen, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Vergiftungen von Mensch und Umwelt zu reduzieren.

Wir fordern

... von der Bundesregierung deutlich mehr Transparenz beim Pestizidexport.

Dies heißt:

  • Veröffentlichung der gemeldeten Daten über den Pestizidexport
  • Erweiterung der Meldepflicht über den Pestizidexport
  • Berichterstattung über Probennahmestellen im Lebensmittelmonitoring
  • Erfüllen von Anforderungen aus internationalen Vereinbarungen und die Vorreiterrolle in der internationalen Debatte

Broschüre

In der aktuellen Broschüre "Für einen gläsernen Pestizidexport" stellt PAN Germany gemeinsam mit BROT FÜR DIE WELT detailliert dar
  • welche Informationen zum Pestizidexport in Deutschland bisher verfügbar sind
  • warum die detaillierte Dokumentation und Veröffentlichung der Wege der Pestizide vom Hersteller bis zum Einsatz dringend notwendig ist
  • welche Wege die Bundesregierung hierfür beschreiten muss

Broschüre bestellen

Sie können die Broschüre "Für einen gläsernen Pestizidexport" von der PAN Germany Homepage www.pan-germany.org herunterladen oder in gedruckter Version bestellen.

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