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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Pestizidcocktail in Trauben und Rosinen

01.01.2005, Norbert Reintjes

Rückstandsanalysen von Trauben und Rosinen liefern besorgniserregende Ergebnisse und zeigen die Problematik von Mehrfachbelastungen durch Pestizide auf.

Rückstände von bis zu 16 verschiedenen Pestiziden fand Stiftung Warentest in Rosinen.¹ Die Hälfte der 20 untersuchten Produkte enthielt Rückstände von vier oder mehr Pestiziden. Ein Produkt überschritt sogar die zugelassene Höchstmenge für eine Einzelsubstanz und hätte demzufolge gar nicht verkauft werden dürfen. Deutlich belastet waren sechs weitere Produkte. Nur sechs Proben waren unbelastet. Dazu gehören vier der fünf untersuchten Bioprodukte.

Frische Tafeltrauben enthielten in einer Untersuchung von Stiftung Warentest ebenfalls bedenkliche Rückstandsmengen und auch Mehrfachbelastungen durch Pestizide.² Mehr als die Hälfte der untersuchten Trauben waren deutlich oder stark belastet. Insgesamt wurden 25 unterschiedliche Verbindungen nachgewiesen. Zwanzig der 26 Proben enthielten Rückstände von mindestens zwei, neun Proben von mindestens vier verschieden Pestiziden.

Angesichts der Mehrfachbelastungen von Trauben und Rosinen ist – auch laut Stiftung Warentest – der Verdacht "nicht abwegig", dass die Bauern Höchstmengenüberschreitungen bei den einzelnen Wirkstoffen durch die gleichzeitige Anwendung mehrerer Pestizide vermeiden. Wie sich Mehrfachbelastungen gesundheitlich auswirken, ist noch weitgehend unerforscht. Wechselwirkungen oder sich summierende Effekte sind nicht auszuschließen.

(Aus: PAN Germany, Pestizid-Brief Januar/Februar 2005)

¹ Stiftung Warentest (2005): Obacht beim Rauspicken. In: Test 1: 25-27
² Stiftung Warentest (2004): Süß, saftig, gespritzt. In: Test 10: 18-19

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