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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Giftwolke in Buenos Aires

31.12.2012, Bejamin Blum

Am 6. Dezember 2012 setzte ein Feuer in einem Container, in dem sich das Insektizid Thiodicarb befand, im Hafen von Buenos Aires eine Rauchwolke frei. Vom Unfallort zog die Rauchwolke direkt ins Zentrum der Stadt und verbreitete einen penetrant unangenehmen Geruch. Bei der zuständigen Behörde gingen hunderte Meldungen über Vergiftungssymptome ein.

Obwohl das Sekretariat für Nationale Sicherheit offiziell verkündete, dass von Gesundheitsgefahren nicht ausgegangen werden müsse, wurden einige Gebiete im Hafen evakuiert. Und nach offiziellen Angaben erhielten die für Information, Beratung und Unterstützung bei toxikologischen Vorfällen im Großraum Buenos Aires zuständigen Zentren über 600 Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern zu Symptomen wie Irritationen der Augen und der oberen Atemwege, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Bauchschmerzen.

Ein Aufruf lateinamerikanischer Partnerorganisationen von PAN forderte die nationalen, regionalen und kommunalen Regierungen auf, der exponierten Bevölkerung mehr Informationen zur Verfügung zu stellen.

Der insektizid wirksame, in Saatgutbehandlungsmitteln verwendete Wirkstoff Thiodicarb steht auf der PAN International Liste hochgefährlicher Pestizide, weil er als möglicherweise krebserregend eingestuft ist und gleichzeitig auch hochgefährlich für Bienen ist. Die EU-Kommission entschied am 25. Mai 2007, Thiodicarb nicht in die Liste der zugelassenen Wirkstoffe aufzunehmen (Anhang 1 der Richtlinie 91/414/EWG) und sprach den Widerruf der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff aus.

Aus der Sicht von PAN Germany sollten hochgefährliche Pestizide wie Thiodicarb generell aus der Zulassung genommen werden, weil sie nicht sicher gehandhabt werden können. Dies zeigt erneut auch der Vorfall in Buenos Aires.

(Benjamin Blum)



Aus: PAN Germany Pestizid-Brief November/Dezember 2012

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