jump directly to content.
Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

Quer Menue

Und nächstes Jahr dann "unten ohne" - Bootfahren ohne Gift

06.10.2016, PAN Germany Presseinformation

Download der Presseinformation vom 06.10.2016 (pdf-file, 214 kb)

Jetzt, am Ende der Sportbootsaison, treffen viele Bootseigner eine wichtige Entscheidung. Sollen sie die Winterpause dafür nutzen, die giftigen Antifoulinganstriche an ihren Booten aufzufrischen oder sollen sie auf umweltfreundliche Verfahren umstellen? Aus Sicht des Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany) sind es noch immer zu wenige Bootseigentümer, die sich die Frage nach umweltverträglichen Methoden zum Schutz vor lästigen Ablagerungen am Bootsrumpf stellen und auf Alternativverfahren umsteigen.

"Es gibt umweltschonende Alternativen zur Entfernung von störendem Bewuchs an Bootsrümpfen für Süßwasserreviere. Bootseigner, Sportbootverbände und die Politik sind jetzt gefragt, den Eintrag dieser umweltgefährlichen Substanzen in deutsche Seen und Flüsse endlich zu beenden", fordert PAN-Biozidexpertin Susanne Smolka.

Die Antifoulinganstriche gegen den Bewuchs von Algen, Muscheln und Kleinstlebewesen an den Bootsrümpfen setzen kontinuierlich gewässergefährdende Substanzen, sogenannte Biozide, frei. Dass diese Anwendung fast uneingeschränkt in Deutschland möglich ist, erstaunt. Schließlich wird beim Pflanzenschutz, in der Industrie und im städtischen Bereich vieles dafür getan, den Eintrag gefährlicher Stoffe in die Gewässer technisch und regulatorisch zu verhindern. Im Falle der biozidhaltigen Antifoulingfarben gibt es bislang erst ein Revier in Deutschland, in dem ihr Einsatz über eine Verordnung grundsätzlich verboten ist, in der Wakenitz und auf den Ratzeburger Seen. Und dort funktioniert es - seit nunmehr 13 Jahren! "Solche regionalen Biozid-Verbote sollten deutlich vorangetrieben werden. Andere Länder, insbesondere unsere skandinavischen Nachbarn, sind da schon viel weiter", so Smolka.

Immerhin, ein Erfolg für den Umweltschutz ist das EU-weite Verbot von Cybutryn (auch Irgarol® oder s-triazin genannt). Wer noch Restmengen von Antifouling-Produkten mit Cybutryn besitzt, ist aufgerufen, diese bis zum 31. Januar 2017 bei Problemstoffsammelstellen abzugeben. Wünschenswert aus Sicht von PAN Germany wären weitere Verwendungsverbote von Antifoulings. Denn nicht nur Cybutryn, sondern alle biozidhaltigen Antifoulings wirken negativ auf die Umwelt und viele sind zudem gesundheitsschädlich. "Ihr Einsatz wird spätestens dann unvertretbar, wenn praktikable Alternativen zur Verfügung stehen und dies ist für Sportboote in Binnengewässern jetzt schon der Fall. Jetzt ist die richtige Zeit für Bootseigner, sich zu informieren und auf Nachhaltigkeit umzusteigen", empfiehlt die Biozid-Expertin von PAN Germany. In dem aktuellen Faltblatt "Ihr Manöver für Umwelt und Gesundheit - Alternativen zu Biozid-Antifoulings" hat PAN Germany für umweltbewusste Booteigner hilfreiche Informationen zusammengestellt.

359 Wörter, 2.793 Zeichen (mit Leerzeichen)

Kontakt:

Susanne Smolka, Tel. 040-3991910-24, E-Mail: susanne.smolka(at)pan-germany.org

PAN-Faltblatt: "Ihr Manöver für Umwelt und Gesundheit - Alternativen zu Biozid-Antifoulings": http://www.pan-germany.org/download/biozide/faltblatt_antifouling-alternativen_2016.pdf

Weitere Informationen: auf der PAN-Webseite "Antifoulings" unter: http://www.pan-germany.org/deu/projekte/biozidrisiken_mindern/antifoulings.html

© 2018 PAN Germany Seitenanfang PAN Germany, validieren