14.02.2012, PAN Germany, Susan Haffmans
Erhöhte Rückstände von Glyphosat in Futtermitteln und Lebensmitteln, resistente Unkräuter, Nachweis von Glyphosat im Urin, Hinweise auf Störungen der Embryonalentwicklung durch Glyphosat und negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt: Für die Bundesregierung reicht dies nicht aus, um einer Aussetzung der Zulassung des Herbizids Glyphosat zuzustimmen. Ein entsprechender Antrag der Grünen, unterstützt von SPD und Linken, wurde am 8.2.2012 im Bundestagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durch CDU/CSU- und FDP als unbegründet abgelehnt.
Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat von Monsanto wird als Totalherbizid und zur Abreifebeschleunigung (Sikkation) eingesetzt und ist unter dem Produktnamen Roundup das meistverkaufte Herbizid der Welt. In Deutschland sind derzeit 66 glyphosathaltige Pestizid-Produkte, darunter 12 Roundup-Präparate, zugelassen.
Eigentlich hätte die Zulassung für Glyphosat bereits 2012 auslaufen müssen, sie wurde jedoch ohne Neubewertung der Giftigkeit bis 2015 verlängert. Diese Verlängerung ohne umwelt- und humantoxikologische Neubewertung wurde von PAN vehement kritisiert. Gemeinsam mit Greenpeace reichte PAN Klage gegen die Verlängerung der Zulassung beim europäischen Gerichtshof ein.
Als Berichterstatter bei der Wirkstoffgenehmigung ist Deutschland Schaltstelle zwischen der Pestizidindustrie und der EU Kommission und hierbei für die Auswertung der Industrie-Studien und die Erstellung des Prüfberichts verantwortlich. Um dieser besonderen Verantwortung gerecht zu werden, sollten die Hinweise auf bislang nicht berücksichtigte Umwelt- und Gesundheitsgefahren ernst genommen werden. Doch die jüngste Entscheidung im Ernährungs-Ausschuss macht deutlich, dass deutsche Politiker von CDU/CSU und FDP offensichtlich keine Veranlassung zur (Vor)Sorge sehen.
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