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25. April: Weltmalariatag 2010 - Malariakontrolle die wirkt

19.04.2010, PAN Germany Presse-Information

Download der Presseinformation vom 19.4.2010

Globales Netzwerk weist auf Möglichkeiten erfolgreicher, sicherer und DDT-freier Malariakontrolle hin

Noch immer sterben jeden Tag Kinder an den Folgen der Malaria - einer vermeidbaren und behandelbaren Krankheit. Anlässlich des Weltmalariatages am 25. April ruft das globale Netzwerk PAN International Gesundheitsexperten, Mitarbeiter von Malaria-Kontrollprogrammen und Akteure der Entwicklungshilfe auf, verstärkt Methoden und Ansätze einer nachhaltigen Malariakontrolle zu nutzen und zu fördern und damit den Gebrauch des persistenten organischen Schadstoffes DDT zurück zu drängen.

"Malaria wirkt in vielen afrikanischen Lebensgemeinschaften verheerend" sagt Dr. Abou Thiam von PAN Afrika mit Sitz in Dakar, Senegal. "Um diese furchtbare Krankheit in Afrika zu kontrollieren, müssen die für das Gesundheitssystem Verantwortlichen in sichere und lokal angepasste Lösungen investieren. Die Möglichkeiten umfassen das Umweltmanagement, biologische Kontrolle, die sachgemäße Verwendung von Bettnetzen, vorsorgende medikamentöse Behandlung, die wirksame Behandlung von Erkrankten, die Einbeziehung der Bevölkerung in Programme und insbesondere die lokal angepasste Kombination von Methoden and Ansätze. Es gibt keine einzelne Wunderwaffe."

Ganzheitliche Bemühungen zur Malariakontrolle in Afrika, Asien und Lateinamerika haben gute Ergebnisse gezeigt. Das globale Netzwerk verweist auf die auch in englischer Sprache vorliegende Studie "Umweltfreundliche Malariabekämpfung ohne DDT - Strategien und Erfolgsberichte" von PAN Germany, in der zukunftsweisende Ansätze und Methoden der partizipativen und ganzheitlichen Malariakontrolle beschrieben werden.

"Wir haben mehrere erfolgreiche Malariakontrollprogramme in städtischen und ländlichen Regionen Kenias" sagt Dr. Charles Mbogo vom Internationalen Zentrum für Insektenphysiologie und -ökologie (ICIPE) mit Sitz in Kenia. "Unter anderem durch Aufklärung und die Einbeziehung der Bevölkerung in Kontrollmaßnahmen konnten wir die Malaria-Infektionsrate um bis zu 50% reduzieren."

Mexiko hat mit seinem Malariaprogramm zur Beendigung der nationalen Abhängigkeit von Innenraum-Besprühungen mit DDT großen Erfolg gehabt. In Mexiko wurde die DDT-Produktion eingestellt. Ein differenziertes Programm beendete sämtliche DDT-Anwendungen und zeigte gleichzeitig große Erfolge in der Malariabekämpfung.

Fernando Bejarano von PAN Lateinamerika (RAPAL): "Wir beglückwünschen die Verantwortlichen des mexikanischen Gesundheitssystems für ihren Erfolg. Andere Länder und Geldgeber sollten diesem Ansatz folgen und ihn weiter bekannt machen - er ist sicher, kontrolliert Malaria effektiv und rettet Leben."

Im Mai vergangenen Jahres bestätigte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut ihre Verantwortung, Länder, die immer noch DDT zur Malariabekämpfung einsetzen, dabei zu unterstützen, die Verwendung zu beenden. Kurz zuvor hatten Gesundheitsexperten und Wissenschaftler das "Pine River Statement" veröffentlicht, eine Übersicht über den jüngsten Stand der Wissenschaft zu den gesundheitlichen Folgen des DDT-Einsatzes. Sie riefen zur Entwicklung von sicheren und effektiven DDT-Alternativen auf.

"Lebensgemeinschaften, die ohnehin schon unter der tödlichen Krankheit Malaria leiden", sagt Sarojeni Rengam, Direktorin von PAN Asien/Pazifik, "sollten nicht noch zusätzlich durch DDT aus der Innenraum-Behandlung belastet werden. Solche Methoden sind nicht nur aufgrund ihrer gesundheitlichen Folgen problematisch, sondern sie werden auch langfristig nicht erfolgreich sein."

Nicht nur in Lateinamerika und Afrika, auch in Asien sind gute Erfolge mit der ganzheitlichen Malariakontrolle erzielt worden. Beispiele hierfür befinden sich in Vietnam, in Sri Lanka und in Regionen Indiens.

Medha Chandra von PAN Nordamerika und Carina Weber von PAN Germany betonen, dass die Implementierung nachhaltiger Malariaprogramme nicht am fehlenden Finanzierungs- und Umsetzungswillen scheitern darf.

PAN Africa: Dr. Abou Thiam,
PAN Asia & Pacific: Sarojeni V. Rengam
PAN Europe: Carina Weber/PAN Germany
PAN Latin America/RAPAL: Fernando Bejarano
PAN North America: Medha Chandra

Verfügbar für Interviews:
Dr. Hans Herren, Präsident, Millennium Institute - hh(at)millennium-institute.org
Dr. Charles Mbogo, Kenya Medical Research Institute - cmbogo(at)kilifi.kemri-wellcome.org
Dr. Abou Thiam, Geschäftsführer, PAN Afrika, - abouthiam(at)pan-afrique.org

Kontakt/Interview bei PAN Germany:
Carina Weber, Tel. 040-3991910-23, carina.weber(at)pan-germany.org

Weitere Informationen:

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