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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Gefährlicher Umgang mit Pestiziden in Peru

01.08.2008, Carina Weber

Aus: PAN Germany Pestizid-Brief Juli/August 2008

Bauern in Peru haben trotz der Trainingsmaßnahmen der Pestizidindustrie ihren Umgang mit Pestiziden nicht verbessert.

Seit vielen Jahren setzt CropLife, der globale Zusammenschluss der Pestizidhersteller und -vertreiber auf die so genannte "sichere Anwendung" bzw. "safe use" von Pestiziden. Über Jahre hat sich PAN gegen diesen Terminus gewandt, durchaus mit Erfolg. Denn der Begriff ist inzwischen international durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geächtet, da er suggeriert, dass Pestizide "sicher" sein können. Das Verhalten der Industrie, gefährliche Pestizide auch unter Armutsbedingungen zu vermarkten, ist allerdings geblieben. Angesichts dramatischer Vergiftungen verwies die Pestizidindustrie stets auf ihre Trainingsprogramme, die, so die Konzerne, dazu beitragen, dass durch Pestizide verursachte Krankheits- und Todesfälle sowie Umweltschäden reduziert werden. Eine in Peru durchgeführte neue Studie der Pestizidindustrie, die das Verhalten von 160 Bauern untersuchte, kommt, so die Fachzeitschrift AGROW (No. 545 vom 13.6.08), jedoch zu dem Ergebnis, dass viele Regeln für den Umgang mit Pestiziden durch die untersuchten Personen nicht eingehalten wurden. Nur 38% der untersuchten Bauern überprüfen vor der Pestizidanwendung ihre Felder daraufhin, ob die Pestizidanwendung erforderlich ist. Nur knapp über 35% der Bauern wissen, wie Pestizidprodukte den Anforderungen entsprechend gelagert werden müssen. Weniger als eine von sechs Personen kann das Etikett auf den Pestizidprodukten verstehen. Und nur 14% wissen wie Container sachgerecht zu reinigen sind.

Diese Resultate der Untersuchung wurden verzeichnet, obwohl CropLife 2006 ein peruanisches Aufklärungsprogramm startete. Das Projekt wurde durch den peruanischen Zusammenschluss der Pestizidindustrie PROTEC geleitet und es trainierte 4.500 Personen, darunter Farmer, Hausfrauen, Studenten, Landarbeiter, Lehrer und Mitarbeiter des Gesundheitssystems.

Die Ergebnisse der Untersuchung betonen erneut, wie wichtig es ist, gefährliche Pestizide besonders unter Armutsbedingungen nicht zu vermarkten.

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