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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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EU-Agrarminister entscheiden heute über die Zukunft gefährlicher Pestizide

23.06.2008, PAN Germany, Presse-Information

Heute besteht die vorerst letzte Chance der EU-Agrarminister die neue EU-Pestizidverordnung im Sinne des Umwelt- und Verbraucherschutzes zu verbessern. Das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) fordert Minister Seehofer auf, den Kompromiss zur Festsetzung von Ausschlusskriterien für gefährliche Pestizide mit zu tragen.

Umweltschutzorganisationen aus 10 EU-Mitgliedstaaten bekräftigten in einem vom PAN Germany organisierten Workshop Ende letzter Woche in Maribor (Slowenien) die Notwendigkeit, durch klare Regeln in der Pestizidzulassung die Freisetzung gefährlicher Pestizide zu unterbinden. Pestizide mit nachgewiesener krebserregender, mutagener oder reproduktionstoxischer Eigenschaft, oder solche, die das Hormonsystem stören, dürfen nicht mehr in die Umwelt freigesetzt werden oder als Rückstände die Lebensmittel europäischer Verbraucher belasten. Der vorliegende Kompromiss für die Ratsentscheidung sei zwar bei weitem nicht hinreichend, aber im Moment notwendig, um Verbesserungen voranzutreiben.

Susanne Smolka von PAN Germany: "Wir hoffen sehr, dass der Vorschlag von der Mehrheit der Agrarminister jetzt angenommen wird. Wir plädieren an Herrn Minister Seehofer, sich jetzt ebenfalls für diesen wichtigen Schritt hin zu einem besseren Schutz für Verbraucher und Umwelt auszusprechen. "

Im Rahmen der Überarbeitung des europäischen Pestizidrechts hatte die EU-Kommission Ausschlusskriterien für sehr gefährliche Pestizidwirkstoffe vorgeschlagen. Von den Ausschlusskriterien betroffen wären laut EU-Kommission rund 4% der derzeit eingesetzten Wirkstoffe. Das EU-Parlament hatte sich mit großer Mehrheit ebenfalls für das Festsetzen von Ausschlusskriterien ausgesprochen. Bei der gemeinsamen Position des Agrarministerats stellten sich einige Länder -darunter Deutschland - bislang jedoch quer. Um doch noch eine gemeinsame Position zum Ende der Slowenischen Ratspräsidentschaft zu erreichen, wurde letzte Woche ein Kompromissvorschlag vorgelegt, der die Ausschlusskriterien beibehält, jedoch Möglichkeiten zeitlich begrenzter Ausnahmegenehmigungen vorsieht. Die Befürwortung Deutschlands wird heute mitentscheidend sein.

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Weitere Informationen:
Susanne Smolka, Tel. +49-40-3991910-24, E-Mail: Susanne.smolka(at)pan-germany.org

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