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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Neue Daten belegen: Deutsche Pestizidexporte teilweise hochgiftig

25.08.2005, PAN Germany Presse-Information

Aus Deutschland werden große Mengen hochtoxischer Pestizide exportiert. Dies geht aus den heute vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlichten Daten über Pestizidexporte hervor. PAN Germany und Brot für die Welt fordern mehr Transparenz, damit Maßnahmen gegen die oft verheerenden Auswirkungen von Pestizideinsätzen in Entwicklungsländern gezielter ergriffen werden können.


Aus der neuen BVL-Statistik geht hervor, dass 2004 mehr als 1000 Tonnen des Pestizids Linuron exportiert wurden. Dieses Unkrautvernichtungsmittel ist krebsverdächtig, stark wassergefährdend und greift in das Hormonsystem von Mensch und Tier ein. In Deutschland ist dieser gefährliche Wirkstoff nicht zugelassen. Gleichzeitig boomt das Exportgeschäft. Problematisch ist auch der Export der bei uns nicht zugelassenen Insektengifte Endosulfan, Azinphos-methyl und Fenamiphos. Als Nervengifte stellen sie gerade unter Armutsbedingungen eine große Gefahr für LandarbeiterInnen und ihre Familien dar. Das Nervengift Endosulfan, häufig gegen Insekten im Baumwollanbau eingesetzt, führte 2001 bis Mitte 2003 im kleinen westafrikanischen Land Benin zu 348 Vergiftungen und 50 Todesfällen. Die deutschen Exporte dieses Problem-Pestizids steigen und überschritten 2004 die Mengengrenze von über 1000 Tonnen.


"Aufgrund der Gefährlichkeit vieler Stoffe ist es wichtig, dass die Zielländer der Pestizidexporte gemeldet und öffentlich gemacht werden" so Carina Weber, Geschäftsführerin von PAN Germany. Dies müsse im Zuge der aktuellen Novellierung des Pflanzenschutzgesetzes gesetzlich verankert werden.


Die derzeit veröffentlichten Exportdaten reichen laut PAN Germany und Brot für die Welt nicht aus. Die Angaben zum Empfängerland seien sehr wichtig, damit Projekte zur Verringerung der drastischen Probleme bei der Anwendung gefährlicher Pestizide gezielter durchgeführt werden können.


Die deutsche Pestizidindustrie zählt weltweit zu den Spitzenexporteuren und trägt somit zu den oft weit reichenden Umwelt- und Gesundheitsschäden bei, die insbesondere bei der Anwendung von Pestiziden unter Armutsbedingungen in Entwicklungsländern auftreten.


Weitere Informationen: Carina Weber, Tel.: 040 - 399 19 10 - 23, carina.weber@pan-germany.org


Hintergrundinformationen:
Broschüre "Für einen gläsernen Pestizidexport": http://www.pan-germany.org/download/pestizidexport.pdf,
Fact Sheet "Problemstoff Endosulfan": http://www.pan-germany.org/download/fs_endosulfan.pdf

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