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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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PAN Germany und NABU halten Pestizid-Reduktionsprogramm für unzureichend

29.10.2004, PAN Germany Presse-Information

+++ Gemeinsame Presse-Erklärung +++ Gemeinsame Presse-Erklärung +++
Ohne konkrete Ziele und Fristen ist Trendwende im Pflanzenschutz nicht erreichbar

Berlin/Hamburg - Die Umweltverbände Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) und Naturschutzbund NABU haben das heute von Bundesverbraucherministerin Renate Künast vorgelegte "Reduktionsprogramm Chemischer Pflanzenschutz" als unzureichend bezeichnet. Das Programm beschränke sich überwiegend auf unverbindliche und freiwillige Maßnahmen, anstatt klare Vorgaben zur Reduktion des Pestizideinsatzes zu formulieren. "Ohne konkrete Ziele und Fristen ist die dringend erforderliche Trendwende beim Pestizideinsatz nicht zu erwarten" sagte Carina Weber, Geschäftsführerin von PAN Germany. Es sei zu befürchten, dass mit dem Programm nur einige besonders problematische Fälle im chemischen Pflanzenschutz verbessert würden. Ein zukunftsfähiges System des Pflanzenschutzes in der konventionellen Landwirtschaft sei damit jedoch nicht zu erreichen.


Die beiden Verbände begrüßten, dass Ministerin Künast das Thema Pestizide endlich aufgreife. Es werde jedoch versäumt, neben der Förderung von Beratung und Kontrolle mit dem Programm auch verbindliche Vorgaben zu treffen. "Eine Beschränkung auf Aussagen wie "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" lässt den von Ministerin Künast angekündigten "Meilenstein der Agrarwende" jedoch in weite Ferne rücken", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Notwendig sei eine verbindliche Definition der "guten fachlichen Praxis des Pflanzenschutzes" sowie die Festschreibung des "integrierten Pflanzenschutzes" als Grundanforderung. Ferner forderten die Verbände eine Pestizidabgabe, um damit biologische Verfahren stärker zu fördern.


"Rund die Hälfte der in Deutschland untersuchten pflanzlichen Lebensmittel-Proben sind mit Pestizidrückständen belastet", so Carina Weber. Dies läge im System des chemischen Pflanzenschutzes, und könne nicht nur mit einzelnen Fehlanwendungen begründet werden. Daher müsse das Programm mit geeigneten Fristen und Instrumenten versehen und in die bestehende Haushaltsplanung integriert werden.


Für Rückfragen:
Carina Weber, PAN Geschäftsführerin, Tel. 040-399 19 10-23
Florian Schöne, NABU-Agrarexperte, Tel. Tel. 0172-5 96 60 97

Im Internet zu finden unter: http://www.pan-germany.org und www.NABU.de
(spezielle Informationen zu diesem Thema siehe:
http://www.pan-germany.org/info/pestredukt.htm)



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