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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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EU Entscheidung steht kurz bevor: Extrem giftiges Paraquat weiter im Einsatz?

01.07.2003, PAN Germany Presse-Information

PAN Germany fordert: keine weitere Verwendung des gesundheitsschädlichen Unkrautvernichtungsmittels Paraquat

Die EU entscheidet am 3.- 4. Juli über den weiteren Einsatz des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Paraquat. In einigen europäischen Ländern - z.B. Schweden, Dänemark, Finnland - ist Paraquat für die Vermarktung nicht mehr zugelassen. Deutschland belegte Paraquat mit einer Anwendungsbeschränkung. Beschließt die EU jetzt, das Herbizid in die sogenannte "Positivliste" der EU Richtlinie 91/414/EEC aufzunehmen, dürfen die gefährlichen Paraquatprodukte auf den nationalen Märkten der EU-Mitgliedsstaaten weiterhin zugelassen werden. Solch ein Beschluss würde dem internationalen Trend entgegenstehen: In diversen Entwicklungsländern ist der Einsatz von Paraquat bereits streng reglementiert, Malaysia hat im letzten Jahr sogar entschieden, den Einsatz des Herbizids zu verbieten.

Paraquat wird bereits seit den 1960er Jahren wegen seiner gesundheitsschädigenden Wirkung auf Menschen international kritisiert. Das Herbizid wird hauptsächlich unter dem Markennamen Gramoxone vom Schweizer Unternehmen Syngenta in über 100 Ländern verkauft. Paraquat wird sowohl auf Plantagen als auch von Kleinbauern unter anderem beim Anbau von Bananen, Kakao, Kaffee, Baumwolle und Palmöl in großen Mengen eingesetzt.

Vergiftungen durch Paraquat stellen weltweit ein ernstes Problem dar. Gravierende Gesundheitsprobleme wie Nierenversagen, Atemnot, Sehschwäche und schwere Hautverletzungen werden beobachtet. Langzeitschäden durch Paraquat schließen möglicherweise sogar Krebs und Parkinson mit ein. Eine Übersicht über den Zusammenhang von Paraquat und Parkinson kann jetzt als pdf-Dokument von der PAN Germany Homepage unter http://www.pan-germany.org/download/fact_paraquat.pdf heruntergeladen werden. Die Einnahme von nur einem Teelöffel des hoch akut toxischen Stoffes endet tödlich. Ein Gegenmittel existiert nicht. In vielen Entwicklungsländern wird die tödliche Wirkung von Paraquat auf traurige Weise genutzt: Tausende von Menschen begehen mit dem leicht zugänglichen Paraquat Selbstmord.

Aufgrund seiner extremen Gefährlichkeit steht Paraquat auf der sogenannten "Dirty Dozen List" der besonders gefährlichen Pestizide, gegen die das internationale Pestizid Aktions-Netzwerk bereits seit 1985 eine weltweite Kampagne führt. Eine internationale Koalition von Nichtregierungsorganisationen, darunter die PAN-Regionalzentren, fordert von Syngenta den Produktionsstop von Paraquat. "Paraquat ist so gefährlich, dass es weltweit vom Markt genommen werden sollte und keinesfalls auf die sogenannte Positivliste der EU genommen werden darf", sagt Carina Weber von PAN Germany.

Weitere Informationen:
Susanne Smolka, Tel. 040-3991910-24 (susanne.smolka@pan-germany.org)

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