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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Gläserner Pflanzenschutz - ein notwendiges Ziel

23.10.2003, PAN Germany Presse-Information

Vertreter aus Behörden, Landwirtschaft, Industrie und Umweltgruppen diskutierten Wege zum Gläsernen Pflanzenschutz beim PAN Germany Workshop

Am 21. und 22.10.2003 trafen sich auf Einladung des Pestizid Aktions-Netzwerkes 33 Vertreter aus Behörden, Landwirtschaft, Industrie und Umweltgruppen im Haus am Schüberg bei Hamburg. Die Teilnehmer diskutierten die Notwendigkeit eines transparenten Pflanzenschutzes und die Möglichkeiten der Umsetzung.


Rund 30.000 Tonnen Pestizid-Wirkstoffe werden jährlich auf Deutschlands Äckern versprüht. Wo, wann und in welchen Mengen welches Pestizid ausgebracht wird, ist kaum bekannt. Gefunden werden allerdings ihre Rückstände: im Grundwasser, in Flüssen und Seen, in der täglichen Nahrung und im Boden. Viele dieser Stoffe sind hochgiftig, können Krebs auslösen oder haben negative Einflüsse auf die Fortpflanzung.


In naher Zukunft müssen die Landwirte zwar detaillierte Aufzeichnungen über ihre Pestizideinsätze führen, eine zentrale Erfassung ist jedoch nicht vorgesehen. Damit bleiben Daten, die dem Schutz von Umwelt und Gesundheit dienen können, ungenutzt.


Dass in einer hoch technisierten und von der Gesellschaft massiv unterstützen Landwirtschaft kaum Daten über die Anwendung gefährlicher Stoffe erhoben werden, ist unakzeptabel. Um dieses Defizit zu beheben, hat das Pestizid Aktions-Netzwerk viele Jahre einen transparenten Pflanzenschutz gefordert und 2001 ein Projekt zu diesem Thema ins Leben gerufen. Die Ergebnisse des Projektes wurden den Teilnehmern des Workshops vorgestellt und mit ihnen diskutiert.


Die Teilnehmer waren sich einig, dass Anwendungsdaten erhoben werden müssen, und dass solche Daten von vielfachem Nutzen für Politik, Industrie, Landwirtschaft sowie für die Öffentlichkeit sein können. Von allen Beteiligten wurde es für wichtig erachtet, dass die Erfassung getrennt von den behördlichen Kontrollmaßnahmen erfolgt, um Akzeptanz und Genauigkeit zu sichern.


"Mit dem Workshop wurde ein Dialog mit allen Beteiligten begonnen, nun müssen zügig konkrete Konzepte für ein deutsches Erfassungssystem des Pestizideinsatzes entwickelt und umgesetzt werden"", so Carina Weber, Geschäftsführerin des Pestizid Aktions-Netzwerkes.


Weitere Informationen: Susanne Smolka, Tel. 040-3991910-24 (susanne.smolka@pan-germany.org)

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