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Philippinen: Umwelt-Aktivist vor Gericht

24.10.2003, PAN Germany Presse-Information

Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) e.V.

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Landwirtschaftsminister verantwortlich für Pestizidvergiftungen

Der philippinische Arzt und Toxikologe Dr. Romeo Quijano ist wegen unliebsamer Recherchen heftigen juristischen Attacken ausgesetzt. Gegen Quijano, der vor drei Jahren einen Report über Pestizidvergiftungen nahe einer Bananenplantage veröffentlicht hatte, wird nach einer Entscheidung des philippinischen Justiziministeriums wegen "Verleumdung" ermittelt. Quijano wurde darauf hin kurzzeitig in Haft genommen.


Hintergrund des Verfahrens: die von Quijano untersuchte Plantage ist in Besitz von Luis Lorenzo Jr., der kürzlich zum philippinischen Landwirtschaftsminister aufgestiegen ist. Als Minister ist Lorenzo auch für die Zulassung und Risikobewertung von Pestiziden verantwortlich. Lorenzo, dessen Unternehmen Ladeco größter Agrarexporteur des Landes ist, erwirkte, dass die ursprünglich von einem Gericht in Davao City abgelehnte Klage neu verhandelt wird. Mitangeklagt sind mehrere JournalistInnen, die den Inhalt des Artikels weiter verbreitet hatten, darunter der Philippinen-Korrespondent der New York Times.


Mehrere Initiativen machten die Bundesregierung auf den Skandal aufmerksam und baten um Unterstützung. Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: "Die Bezeichnung "Bananen-Republik" hat wohl selten besser gepasst. Joschka Fischer muss bei der philippinischen Präsidentin gegen die Kriminalisierung von Umweltschützern protestieren und auf eine Einstellung des Verfahrens drängen." Mimkes hatte den Report "Poisoned Lives" gemeinsam mit Quijano auch in Deutschland veröffentlicht. Darin wurden u.a. Vergiftungen durch das von der Bayer AG produzierte und in Europa verbotene Pestizid "Nemacur" dokumentiert.


Carina Weber von PAN Germany ergänzt: "Quijano ist nicht das erste Mal juristischen Attacken ausgesetzt: nachdem er zu Beginn der 90-er Jahre Gesundheitsrisiken des Pestizids Endosulfan veröffentlicht hatte, klagte die deutsche Firma Hoechst gegen ihn und verlangte 22 Millionen Peso Schadenersatz. Die Klage wurde abgewiesen, Endosulfan wurde kurze Zeit später in den Philippinen verboten. "


Dr. Quijano lehrt Pharmakologie an der Universität von Manila und ist Vorsitzender des Pesticide Action-Network Philippines. Zudem ist er Repräsentant im Intergovernmental Forum on Chemical Safety, dem mehr als 100 Regierungen angehören.


Bei Interesse senden wir gerne den Brief an Joschka Fischer sowie den Report "Poisoned Lives" aus der Philippine Post zu

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