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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Verbot für Paraquat gefordert!

02.12.2003, PAN Germany Presse-Information

Anlässlich des "Weltweiten Tages gegen den Pestizideinsatz" am 3. Dezember ruft das Pesticide Action Network (PAN) International zu einem weltweiten Verbot und Produktionsstopp von Paraquat - einem der gefährlichsten Herbizide - auf.

Das unselektive Herbizid Paraquat wird von Syngenta und anderen Herstellern in über 100 Ländern, hauptsächlich unter dem Markennamen GramoxoneTM, verkauft. Paraquat wird sowohl auf Plantagen als auch von Kleinbauern unter anderem beim Anbau von Bananen, Kaffee, Baumwolle, Palmöl, Ananas und Rohrzucker in großen Mengen eingesetzt.

Bereits seit den 1960er Jahren wird das Pestizid wegen seiner gesundheitsschädigenden Wirkung auf Menschen international kritisiert. Vergiftungen von Arbeitern und Bauern, die wiederholt dem Herbizid Paraquat ausgesetzt sind, stellen weltweit ein ernstes Problem dar. Paraquat ist ein extrem gefährliches Pestizid, das ernste Gesundheitsprobleme wie Schädigung von Lunge, Herz, Nieren, zentralem Nervensystem, Leber und Muskeln hervorruft. Das Herbizid verursacht weitere ernste akute und Langzeitschäden wie etwa schwere Dermatitis, Verbrennungen zweiten Grades, Nasenbluten, erhöhte Herzfrequenz, Nieren- und Lungenversagen. Auch chronische Effekte werden beobachtet. So wird Paraquat im Zusammenhang mit negativen Effekten auf die Entwicklung und auf die Fortpflanzung gesehen sowie im Zusammenhang mit Krebs und Parkinson diskutiert. Die hohe akute Toxizität des Herbizids, für das kein Gegenmittel existiert, führt bei Exposition zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen bis hin zum Tod.

Studien weisen zudem darauf hin, dass Paraquat tödliche Effekte auf Hasen und Vögel hat sowie embryotoxisch und teratogen für Frösche ist. Paraquat gefährdet Land- und Wasserpflanzen und kann in Böden akkumulieren. Aufgrund dieser Wirkungen hat PAN International das hochgiftige Paraquat bereits 1985 auf die Liste des "Dreckigen Dutzend" der gefährlichsten Pestizide gesetzt.

In Entwicklungsländern herrschen Arbeits- und Lebensbedingungen wie etwa hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, Fehlen von Schutzkleidung, Lecken von Sprühtornistern, Analphabetismus und Fehlen von Waschgelegenheiten und medizinischer Betreuung vor. Dies gibt Anlass zur Sorge, dass ein sicherer Einsatz von Paraquat trotz "Sicherheits-Versprechungen" der Pestizidindustrie in solchen Ländern nicht gewährleistet werden kann.

Aufgrund seiner hohen Toxizität ist die Anwendung von Paraquat bereits in 14 Ländern verboten oder eingeschränkt - hierzu zählen auch fünf Mitgliedsländer der EU und die Vereinigten Staaten von Amerika.

"Als erstes asiatisches Land hat Malaysia letztes Jahr den Einsatz von Paraquat verboten. Um Umwelt und Gesundheit überall auf der Welt zu schützen, muss jetzt ein weltweites Verbot des giftigen Herbizids Paraquat folgen", erklärt Sarojeni V. Rengam, Geschäftsführerin von Pesticide Action Network Asia and the Pacific.

Aufgrund der schwerwiegenden Umwelt- und Gesundheitsgefährdungen, die der Einsatz von Paraquat bedingt, fordert das Pesticide Action Network (PAN) International anlässlich des "Weltweiten Tages gegen den Pestizideinsatz" am 3. Dezember, dass:


  • Syngenta, der Hauptproduzent von Paraquat, die Produktion von Paraquat einstellt
  • Syngenta die volle Verantwortung für die gravierenden, durch Paraquat verursachten Gesundheitsschädigungen übernimmt
  • die Verantwortlichen in allen Ländern den Einsatz von Paraquat verbieten
  • Paraquat durch sicherere und nachhaltigere Schädlingbekämpfungsmaßnahmen ersetzt wird

Zusatzinformationen

PAN International hat anlässlich des "Weltweiten Tages gegen den Pestizideinsatz" am 3. Dezember eine Stellungnahme zu Paraquat erstellt. Diese kann von der PAN Germany-Homepage heruntergeladen werden unter: http://www.pan-germany.org/download/position_paraquat_2003.pdf

3. Dezember - Erinnerung an die Pestizidkatastrophe in Bhopal

In Erinnerung an den bisher schlimmsten Chemieunfall im Jahr 1984 hat das Pesticide Action Network (PAN) International den 3. Dezember zum "Weltweiten Tag gegen den Pestizideinsatz" ausgerufen. An diesem Tag explodierte in Bhopal (Indien) eine Pestizidfabrik, bei der giftige Gase freigesetzt wurden. 500.000 Verletzte und 20.000 Tote hat die Katastrophe seitdem als Opfer gefordert. Jedes Jahr am 3. Dezember werden in vielen Ländern Aktivitäten durchgeführt, um an die umwelt- und gesundheitsgefährdenden Effekte von Pestiziden zu erinnern.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

PAN Africa : Abou Thiam, panafrica@pan-africa.sn, Tel: 00221-825-49-14

PAN Asia - Pacific (www.panap.net ): Sarojeni Rengam, panap@panap.net, Tel: 0060-4-657-0271

PAN Germany (www.pan-germany.org): Karina Nikov, presse@pan-germany.org, Tel: 040-3991910-0

PAN Latin America - RAPAL (www.rap-al.org): Maria-Elena Rozas, rapal@rapal.cl, Tel: 0056-2-3416742

PAN North America (www.panna.org): Monica Moore, panna@panna.org, Tel: 001-415-981-1771

PAN UK (www.pan-uk.org): Barbara Dinham, admin@pan-uk.org, Tel: 0044-207-274-88-95

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