26.02.2002, PAN Germany Presse-Information
Illegaler Spritzmitteleinsatz
Seit 1989 betreiben fast alle kommerziellen Obstbauern im Alten Land den sogenannten "Integrierten Anbau.". Sie werben mit umweltschonenden Anbaupraktiken und regelmäßigen Kontrollen. Einem Bericht der Landwirtschaftskammer Hannover zufolge wurden jedoch in den Gewässern im Alten Land Herbizidrückstände in extrem hoher Konzentration nachgewiesen. Darunter sind u.a. die Wirkstoffe Lenacil, Monolinuron und Simazin, die aufgrund ihres Umwelt- und Gesundheitsrisikos gar nicht mehr zugelassen sind, sowie Chlortoluron, das im Obstbau nicht zugelassen ist.
Sondergebietsberechtigung missbraucht Seit 2 Jahren gilt im Alten Land aufgrund der vielen Wassergräben eine Ausnahmeregelung, nach der der bundeseinheitlich geltende Mindestabstand zu Gewässern für den Pflanzenschutz weit unterschritten werden darf. Voraussetzung ist, dass Auflagen bezüglich der Spritztechnik und der verwendeten Mittel eingehalten werden. Die nachgewiesenen Rückstände zeigen jedoch, dass gegen diese Auflagen massiv verstoßen wurde.
Rückstandskontrolle im Alten Land hat doppelt versagt
Obwohl der Obstbau im Alten Land sowohl der Kontrolle des Integrierten Anbaus als auch den Kontrollmechanismen der Sondergebietsregelung unterliegt, wurden in diesem Gebiet Herbizide illegal eingesetzt. PAN Germany fordert , dass im Integrierten Obstbau, insbesondere im Sondergebiet Altes Land, auf Herbizide vollständig verzichtet werden sollte. Diese können durch mechanische Methoden ersetzt werden.
Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany), E-Mail: info@pan-germany.org
Aktuelle PAN-Veröffentlichungen zum Thema:
Forderungskatalog: Agrarwende auch im Pflanzenschutz;
Studie: From Law to Field: Pesticide Use Reduction in Agriculture - From Pesticide Residue Analyses to Action;
Broschüre: Vom Gesetz in die Praxis - Wege zur einer erfolgreichen Pestizidreduktion in der Landwirtschaft
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