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Malaysia verbietet Syngenta-Pestizid Paraquat

25.09.2002, PAN Germany Presse-Information

Nichtregierungsorganisationen begrüßen die Entscheidung der Regierung von Malaysia, die Verwendung des Herbizids Paraquat zu verbieten. Der wegweisende Beschluss wurde in der Kabinettssitzung vom 27. August 2002 gefällt, jedoch erst vor wenigen Tagen in den Medien Malaysias publiziert. Nach diversen europäischen Staaten ist Malaysia das erste Land Südostasiens, welches das umstrittene und gesundheitsschädliche Produkt aus dem Verkehr zieht. Malaysia kommt dabei einer Forderung von NGOs nach, die den weltweiten Verzicht von Paraquat fordern.

Paraquat zu gefährlich
Die Regierung begründete das Verbot damit, dass es kosteneffizientere und weniger gefährliche Produkte auf dem Markt gibt. Ab sofort werden keine neuen Paraquatprodukte mehr zugelassen. Die bereits registrierten Produkte, z.B. Gramoxone von Syngenta, werden schrittweise aus dem Verkehr gezogen. In Malaysia wurde Paraquat insbesondere in den ausgedehnten Ölpalmplantagen verwendet.

Syngenta hält an Verkaufsschlager fest
"Wir begrüßen die längst überfällige Entscheidung der Regierung, dieses Gift zu verbieten. Jetzt muss ein weltweites Verbot von Paraquat folgen" sagt Sarojeni V. Rengam, Geschäftsführerin des Pesticide Action Network Asia and the Pacific.

Paraquat, von Syngenta unter dem Markennamen Gramoxone im Verkauf, ist mit einem jährlichen Umsatz von 430 Millionen Dollar (sieben Prozent des Gesamtumsatzes) das wichtigste Produkt des Schweizer Agrokonzerns. Noch im Mai hat Syngenta gegenüber Analysten der Deutschen Bank behauptet, es sei unwahrscheinlich, dass Behörden Paraquat vom Markt verbannen werden und nahm damit Bezug auf die internationale NGO-Kampagne, die den Produktionsstopp von Paraquat fordert.

Syngenta hält weiterhin unbeirrt am Produkt fest. Während der Halbjahreskonferenz im August hat der CEO Michael Pragnell nochmals die Sicherheit des Produktes beteuert und auf dessen Wichtigkeit hingewiesen. Eine andere Meinung vertritt in dieser Frage Prof. Klaus Leisinger, der bis zum 1. September 2002 Geschäftsführer der Syngenta-Stiftung für nachhaltige Entwicklung war. In einem Brief an die Schweizer Organisation "Erklärung von Bern" hat Klaus Leisinger festgehalten, dass er das "... Unbehagen über den sicheren Umgang mit Paraquat unter Bedingungen kleinbäuerlichen Arbeitens in Entwicklungsländern teile".

Die internationale NGO-Koalition* fordert von Syngenta weiterhin den Produktionsstopp von Paraquat. Um dieser Forderung Nachdruck zu verschaffen, wurde auf der Website der Erklärung von Bern am vergangenen Mittwoch eine E-Mail-Kampagne gestartet, welche Heinz Imhof, den Verwaltungsratspräsidenten von Syngenta, zum Handeln aufruft.

* Erklärung von Bern (Schweiz), Banafair e.V. (Deutschland); Bio Suisse (Schweiz); Central American Institute for Studies on Toxic Substances (Costa Rica), Fédération genevoise de coopération (Schweiz); Foro Emaus (Costa Rica); Swedish Society for Nature Conservation; Pesticide Action Network Asia and the Pacific; Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany); Pesticide Action Network Latin America (RAP-AL); Pesticide Action Network North America; Pesticide Action Network UK; Red de Accion sobre Plaguicidas y Alternativas en México (RAPAM)

Rückfragen an: Alexandra Perschau, Tel. 040-3991910-25,
E-Mail: alexandra.perschau(at)pan-germany.org

E-Mail-Kampagne: http://www.evb.ch/p25001544.html

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