30.05.2001, PAN Germany Presse-Information
Studie der Universität Edinburgh zeigt:
Schottische Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen der Verwendung des Insektenmittels BAYGON und dem Auftreten von Leukämie bei Kindern festgestellt. Eine in der Fachzeitschrift Cancer Research veröffentlichte Studie zeigt, dass Neugeborene, deren Mütter mit dem Inhaltsstoff Propoxur in Berührung kamen, zehnmal häufiger an Leukämie erkranken als Kinder, die den Stoffen im Mutterleib nicht ausgesetzt waren. Die Krankheit verläuft in etwa 25% der Fälle tödlich.
BAYGON wird von der Leverkusener Bayer AG weltweit für Anwendungen im Haushalt vertrieben. Der Inhaltsstoff Propoxur gehört zur Substanzklasse der Carbamate, die zur Bekämpfung von Moskitos, Kohlfliegen, Motten und Käfern verwendet werden.
Ein von der Professorin Freda Alexander von der Universität Edinburgh geleitetes Team hatte 136 Kinder aus aller Welt mit akuter Leukämie untersucht. Vergleichsdaten von 266 Müttern mit gesunden Kindern legten eine Verbindung zwischen den Erkrankungen und dem Kontakt mit BAYGON nahe. Hierzu Prof. Alexander: "Wir haben diesen Zusammenhang zunächst nur für BAYGON gefunden, aber wir müssen die gesamte Substanzklasse der Carbamate im Auge behalten. Wenn ich schwanger wäre, würde ich mich von allen Pestiziden dieser Art fernhalten." Da BAYGON und andere Pestizide auf Carbamatbasis weitverbreitet sind, hält Alexander umfassende Untersuchungen der Gefahren dieser Substanzklasse für notwendig./p>
Dr. Richard Dixon vom Umweltverband riends of the Earth fordert ein präventives Verbot der Pestizide. "Dieses Ergebnis ist sehr besorgniserregend", so Dixon, "man sollte aus Vorsorgegründen alle Chemikalien dieser Substanzklasse vorläufig verbieten und unter denselben Bedingungen testen." Britische Experten vermuten, dass die Untersuchungsergebnisse das gehäufte Auftreten von Leukämie bei Kindern in mehreren Teilen des Landes erklären können. Hierzu Dr. Dixon: "Leukämie von Kindern hat wahrscheinlich mehrere Auslöser. Aber wir sollten diese Chemikalien nicht mehr verwenden, bis wir ihre Ungefährlichkeit bewiesen haben."
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