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Pestizid Aktions-Netzwerk e.V.

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Brasilien: Pestizide belasten Nahrungsmittel und Muttermilch

30.06.2012, Susan Haffmans

Fast ein Drittel der in Brasilien konsumierten Nahrungsmittel sind mit Rückständen nicht zugelassener Pestizide oder mit Rückständen von Pestiziden oberhalb der gesetzlich erlaubten Toleranzgrenzen belastet1. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der brasilianischen Gesundheitsschutz-Organisation Associação Brasileira de Saúde Coletiva (Abrasco) 2. Die Untersuchung stützt sich auf Daten der staatlichen Gesundheitsbehörde Anvisa3 sowie auf Erhebungen der Universidade Federal do Paraná (UFPR) 4.

Brasilien ist seit 2008 der weltweit größte Verbraucher von Pestiziden. Im Jahr 2010 wurden dort 19% der weltweit vermarkteten Pflanzenschutzmittel umgesetzt. Im Jahre 2009 wurden in Brasilien erstmals eine Milliarde Liter an Pflanzen-schutzmitteln in der Landwirtschaft ausgebracht5. Im Durchschnitt wurden 2011 pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche zwölf Liter Pestizide ausgebracht. Die Studie weist auch darauf hin, dass in Brasilien 40% der verwendeten Pestizide im Sojaanbau eingesetzt werden, 15% im Maisanbau, jeweils 10% beim Anbau von Zuckerrohr und Baumwolle und 7% bei Zitrusfrüchten.

Die Nachricht über die Belastung der Lebensmittel verwundert nicht. Erst vor einem Jahr sorgte eine Studie über erhebliche Pestizid-Rückstandsmengen in Muttermilch für Aufregung. Teilweise fanden sich in der Milch von Müttern Rückstände von bis zu sechs verschiedenen Agrarchemikalien6.

(Susan Haffmans)

1 http://amerika21.de/meldung/2012/05/1962/agrargifte-nahrungsmittel
2 http://www.abrasco.org.br/
3 http://portal.anvisa.gov.br/wps/portal/anvisa/home
4 http://www.ufpr.br/portalufpr/
5 http://www.radioagencianp.com.br/9451-uso-de-agrotoxicos-no-brasil-deve-superar-recorde-de-1-milhao-de-toneladas
6 Studie: Agrargifte in Muttermilch im Bundesstaat Mato Grosso, http://amerika21.de/meldung/2011/04/27412/agrargifte-muttermilch

Aus: PAN Germany Pestizid-Brief Mai/Juni 2012

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