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IVA-Jahresbericht 2010/2011: Pestizidmarkt stabil

30.06.2011, PAN Germany, Carina Weber

Aus: PAN Germany Pestizid Brief Mai / Juni 2011

"Ein stabiler Markt trotz Witterungskapriolen" - mit diesen Worten betitelt der deutsche Industrieverband Agrar in seinem Jahresbericht 2010/2011 seine Ausführungen zur Lage auf dem Pestizidmarkt des Jahres 2010.1

Nach Angaben des IVA ist der Weltpflanzenschutzmarkt 2010 gegenüber dem Vorjahr (2009) angewachsen, von 1,2% auf 38,3 Mrd. Dollar, bzw. in Euro ausgedrückt, um 6,1% auf 28,9 Mrd. €.1 Den größten Anteil am Weltpflanzenschutzmarkt hat Europa (EU-27, 27,2%), gefolgt von Asien (inkl. Japan und Ozeanien (26,1%), Lateinamerika (22%), der NAFTA (USA, Kanada und Mexiko, 20,7%) und den übrigen Regionen (inkl. Afrika, 4,0%).

Tab. 1: Produzierte Wirkstoffmenge
in Deutschland (in Tonnen)
2009 2010 %
09/10
Herbizide 17496 20122 15
Fundigzide 55896 49699 - 11,1
Insektizide 13983 17342 24
Sonstige 8058 10473 30,0
Summe 95433 97636 2,3
Quelle: IVA 2011

Die Daten des IVA zeigen, dass Deutschland auch weiterhin als Produktionsstandort bedeutsam ist. 97.636 Tonnen Pestizid-Wirkstoffe wurden laut IVA 2010 in Deutschland produziert (siehe Tab.1) und damit 2,3% mehr als im Vorjahr. Einen größeren Zuwachs gab es beim Pestizidexport der IVA-Mitgliedsfirmen. Dieser stieg 2010 gegenüber 2009 um 4,8% auf 105.678 Tonnen an (siehe Tab. 2).

Tab. 2: Exportierte Wirkstoffmenge nach Wirtschaftsräumen
(in Tonnen)
2.009 2.010 %
USA/ Kanada 12.024 12.025 -
Mittel-/ Südamerika 13.245 17.422 31,5
Afrika 3.994 4.284 7,3
Westeuropa 37.536 36.964 -1,5
Osteuropa 12.295 12.715 3,4
Asien/ Australien 21.749 22.268 2,4
Summe 100.834 105.678 4,8
%: Veränderung 09/10; Quelle: IVA 2010

Überwiegend eher leichte Veränderungen gab es auf dem deutschen Pflanzenschutzmarkt. Der Nettoinlandsumsatz betrug 2010 1,255 Mrd. Euro. Er blieb damit gegenüber dem Vorjahr (2009: 1,262 Euro) fast unverändert. "Die Kulturen sind den Krankheiten regelrecht ‚davongewachsen'" heißt es im Jahresbericht des IVA mit Hinweis auf die Witterungsbedingungen und als Begründung für den leichten Rückgang der Pestizidanwendungen. Im Einzelnen gab es bei den Herbiziden einen Umsatz-Rückgang um 0,4% auf 540 Mio. Euro, bei den Fungiziden einen Rückgang um 1,0% auf 506 Mio. Euro und bei den Insektiziden einen Rückgang um 0,7% auf 138 Mio. Euro. Am stärksten fiel der Umsatz bei den "sonstigen" Pestiziden, um 4,1% auf 71 Mio. Euro. Zu den "Sonstigen" zählen u.a. Wachstumsregler und Mittel gegen Schnecken.

Starke Veränderungen gab es im Marktsegment ‚Haus und Garten'. Um satte 40,9% stieg der Umsatz mit Rodentiziden (Mittel gegen Nagetiere). Und auch der Umsatz mit Molluskiziden (Schneckenmitteln) stieg sprunghaft an, um 33,9% auf 11,732 Mio. Euro. Einen ebenfalls starken Aufwärtstrend zeigten die Fungizid-Umsätze im Anwendungsbereich ‚Haus und Garten', sie stiegen um 23,1% auf 7,023 Mio. Euro. Demgegenüber sank der Umsatz im Bereich Haushaltsinsektizide um -12,3% auf 22,106 Mio. Euro.

(Carina Weber)

1 Industrieverband Agrar (2011): Jahresbericht 2010/2011, Frankfurt

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